Auf zur Kirnitzschklamm
Eine Fahrt mit dem Kahn auf der wildromantischen Kirnitzschklamm zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Sächsischen Schweiz.
Vom Parkplatz Buchenparkhalle erreicht man nach ca. 45 Minuten Fußmarsch die Bootsstation. Von der Bootsanlegestelle bis zur Staumauer kann man auf ca. 700 m ein einzigartiges Naturerlebnis bewundern.
Das Boot gleitet fast lautlos über das Wasser der angestauten Kirnitzsch. Sie entspringt im tschechischen Krasna Lipa (Schönlinde) und mündet nach ca. 38 km in Bad Schandau in die Elbe. Am Einstieg ist das Wasser ca. 1 m tief. An der Staumauer jedoch ca. 7 m. Die Fahrzeit beläuft sich auf ca. 20 Minuten.
Der Bootsbetrieb beginnt Anfang April und endet zum 31. Oktober jeden Jahres. In den Monaten November bis Ende März ist das Wasser nicht angestaut, somit kann die Kirnitzsch in ihrem ursprünglichen Flussbett fließen.
Historie
Der damalige Hinterhermsdorfer Oberförster Hermann Schlegel hatte erstmalig die Idee, eine Bootsfahrt auf der Oberen Schleuse durchzuführen. Bis 1964 wurde dieser Abschnitt ausschließlich zum Flößen des Holzes genutzt. Erst danach wurde die Obere Schleuse für den Tourismus freigegeben. Seit 1990 ist das gesamte Gebiet auf deutscher sowie auf tschechischer Seite Nationalparkregion.
Naturerlebnis
Hier ist die Natur noch sich selbst überlassen, nur die Fahrrinne und der Wanderweg „Flössersteig“ wird gepflegt. Der Flössersteig geht 27 km entlang der Kirnitzsch bis Bad Schandau (Tagestour von 8 h). Im Jahr ca. 45 bis 60 Tausend Touristen die Obere Schleuse. Während der Fahrt erhält man viele Informationen über seltene Tiere und Pflanzen.
Nach Beginn der Fahrt erreicht man eine kleine Insel, die die Form eines Herzens hat. Sie ist bei frisch verliebten Pärchen beliebt. Es besteht sogar die Möglichkeit, gegen einen kleinen Aufpreis, mit dem letzten Kahn auf der Insel abgesetzt und mit dem ersten am Morgen geholt zu werden.
Betrachtet man während der Fahrt die Felsformationen gut, kann man diverse Gebilde erkennen. Als erstes bewacht hoch über dem Tal ein „Berggeist“ die Fahrt. Ein Stück weiter kann man mit geübtem Auge ein Krokodil erkennen. Einige Meter später sieht man einen Elefanten, der seinen Rüssel ins Wasser hält. Bei unserer weiterer Kahnfahrt kann man noch so manches Gebilde erkennen, zum Beispiel ein Schaf, welches schläft, einen Steinpilz, zwei lachende Frösche und noch einiges mehr.
Nach 700 m erreicht man das Ziel – die Staumauer. Empfehlenswerter Rückweg ist die 20 m lange und 50 cm breite eiserne Treppe durch die Felsspalte.