Die Kirnitzschtalbahn ist eine meterspurige Überlandstraßenbahn, die zwischen Bad Schandau und dem Lichtenhainer Wasserfall fährt. Seit 1898 wird Sie ausschließlich für touristische Zwecke genutzt.
1893 wurden zum ersten Mal Pläne für die Straßenbahn vorgestellt. Sie sollte von Bad Schandau über den Lichtenhainer Wasserfall, die Felsenmühle, Naumann-Mühle und das Zeughaus zu den Rainwiesen (heute Mezni Louka in Tschechien) fahren. Des Weiteren war zu entscheiden ob Dampflok oder Elektroantrieb. Aus wirtschaftlichen Gründen entschied man sich, die Strecke vom Zentrum Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall zu verkürzen und eine Elektrobahn einzusetzen.
Am Pfingstsamstag 1898 fuhr die Bahn zum ersten Mal zum Lichtenhainer Wasserfall. In diesem Jahr konnte man bereits 80.000 Fahrgäste zählen. 1969 wurde die Strecke auf ihre heutige Länge verkürzt, da in der Innenstadt von Bad Schandau eine Zunahme des Stadtverkehres verzeichnet wurde. Neue Endhaltestelle ist der heutige Stadtpark. Von 1985 bis 1990 wurden die Anlagen der Kirnitzschtalbahn umfassend erneuert und in den Jahren 2003/2004 weiter fortgeführt.
Diese Bahnstrecke ist mit ihren ca. 8 km Länge der kleinste Straßenbahnbetrieb in Sachsen. Sie ist eine touristische Attraktion,
die man bei einem Besuch in der Sächsischen Schweiz nicht auslassen
sollte. Deshalb fährt Sie das ganze Jahr durch, jedoch mit Sommer – und
Winterfahrplan (bitte beachten).
Besonderheiten zur Kirnitzschtalbahn:
Sie besitzt neben der Woltersdorfer und Naumburger Straßenbahn bis heute zweiachsige Fahrzeuge älterer Bauart.
Die Fotovoltaikanlage auf den Dächern der Fahrzeuge spendet 20 % der benötigten Energie.
Außergewöhnlich ist die Gleisführung in Seitenlage der Straße, wie sie früher bei vielen eingleisigen Straßenbahnen üblich war. Was die Verkehrslage noch schwierig macht, ist die Fahrtrichtung nach Bad Schandau, da die Bahn einem entgegen kommt.
Des Weiteren gibt es keine Signalanlagen sondern Signalstäbe. Die Strecke ist in drei Teilabschnitte untergliedert. Jeder Teilabschnitt besitzt einen Signalstab. Es darf nur derjenige fahren, der zu dem Teilabschnitt den dazugehörigen Signalstab besitzt.
Die Straßenbahnwagen sind Zweirichtungsfahrzeuge. Sie werden jedoch nur nach einer Seite geöffnet, da alle Haltestellen auf der gleichen Seite sind. Es gibt nur noch wenige Straßenbahnen, die auf beiden Seiten geöffnet werden können. Diese Form von Bahn gibt es nur noch bei der Drachenfelsbahn, der Straßenbahn Gmunden und der italienischen Tranvia de Opicina.
Einige ausgemusterte historische Trieb – und Beiwagen sind im Verkehrsmuseum Dresden zu besichtigen.